Danse Macabre: Tod + Tanz + Tarantella

Erzählkunst, Musikalität und multimediales Gesamtkunstwerk am Rande des Lebens und im interkulturellen Kontext mit Bildern, Texten und Musik.

Das Programm ist eine Konzert- und Literaturstunde, ein Bildervortrag und vor allem eine neugierige künstlerische Exkursion zu Kunstwerken, welche den Tod zum Thema haben.

Der Danse Macabre, der Totentanz, war von Paris ausgehend ein beliebtes sakrales und weltliches Motiv des europäischen Mittelalters. Aber eigenartig: Wenn wir die Totentanzbilder vor unseren Augen entlangziehen sehen, fällt auf: Es ist der Tod, der sich vital-dynamisch ins Leben drängt, während die Menschen statisch und erstarrt erscheinen. Und: Der Tod ist demokratisch. Beim Papst beginnend geht es konsequent runter auf der Rangleiter der Gesellschaft. Dabei spüren wir auf erstaunliche Weise, dass dieser mittelalterliche Tod sogar uns Zeitgenossen etwas zu sagen hat und er uns zugleich nachdenklich und erheiternd stimmen kann. Mögen die Bilder und die Dialoge zwischen dem Sensenmann (der nicht selten mit Geige, Fanfare oder Trommel daherkommt) und seinem menschlichen Gegenüber noch so makaber und skurill erscheinen, so treffen sie doch mitten ins Leben. Geradezu sympathische Züge gewinnt der Tod, wenn er den Eliten der Gesellschaft mit scharfer Ironie begegnet und beim Krüppel oder beim geschundenen Bauern beinahe menschliche Wärme durchschimmern lässt. Und dann nimmt der Totentanz trotz seiner unbarmherzigen Folgerichtigkeit eine überraschende Wendung: Wer wird der Letzte sein, den es in den Todesreigen zieht?

Wallrabenstein, ein ebenso faszinierender Erzähler wie feinfühliger Musiker, versteht es, mit den künstlerischen Elementen zu spielen und ein erstaunliches Panorama der Künste und des menschlichen Lebens zu entfalten. Ein phantasievolles Programm, durchaus auch humorvoll und einfühlsam angesichts des Themas, bei dem auch die Musik nicht zu kurz kommt. Sie begleitet den Reigen und eröffnet die Möglichkeit, anhand von Liedern und Kompositionen auf frühere oder jetzige Todesvorstellungen auch im interkulturellen und interreligiösen Kontext einzugehen.

Ausführende:
Wolfram Wallrabenstein: Erzähler, Hirtenflöten, Klarinette, Gesang
Hubertus Feldmann: Klavier
Ferdinand Feil: Gitarre
Andrea Székely: Bildpräsentation (Powerpoint)

Kontakt:
Wolfram Wallrabenstein
Kapellenweg 3, 30966 Hemmingen
Tel.: 0511 – 41 58 21, Fax: 0511 – 41 58 41
E-Mail: wolfram.wallrabenstein(at)htp-tel(dot)de
Internet. www.wolfram-wallrabenstein.de